Fritters mit Lachs und Dill zu Gurkensalat und Vorsätzen für’s neue Jahr

Hier sind wir nun. 2016. Wie ein unbeschriebenes weißes Blatt Papier liegt das Jahr vor uns. Was werden wir wohl in zwölf Monaten von diesem 2016 halten? Wird es uns als Segen oder als Fluch in Erinnerung bleiben? Werden wir Neues freudig willkommen heißen oder uns von Liebgewonnenem verabschieden müssen? 2016, bist Du Freund oder Arschloch?

Oder wie es der großartige Erich Kästner auf den Punkt gebracht hat:

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. /Man steht am Fenster und wird langsam alt.

(alle kursiven Stellen aus: Januar von Erich Kästner)

Wir können den Lauf der Welt nicht beeinflussen. Aber wir können uns darum bemühen, dass wir in unserem unmittelbaren Umfeld keinen Schaden anrichten. Wenn ich am Ende eines Jahres zurückblicken und sagen kann: „War schon ok, was Du gemacht hast! Hast nix verbrochen, keine Wunden gerissen, kein schlechtes Karma aufgebaut“, dann ist das besser, als das, was beispielsweise Donald Trump von sich behaupten kann.

Es heißt, die Tage würden wieder länger./Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.

Wir können natürlich auch konkret Gutes tun. Selbst im Klitzekleinen. Zum Beispiel: Wählen gehen. Die Presse- und Meinungsfreiheit verteidigen. Trotzdem und gerade deshalb den Mund aufmachen, wenn mal wieder jemand sagt: „Ich hab nix gegen XYZ, aber…“. Weniger Fleisch essen. Den kleinen Einzelhändler um die Ecke unterstützen. Dem Kellner im Restaurant sagen, dass er wirklich sehr freundlich war und man deshalb gerne ein ordentliches Trinkgeld gibt. Mehr zu Fuß gehen, weniger fliegen. Das Licht ausknipsen. Dem Straßenmusiker eine Münze geben und lächeln. Überhaupt: Mehr lächeln. Anderen die Tür aufhalten. So einkaufen, dass man nicht ständig Zeug wegwirft. Was noch?

Die Amseln frieren./Und die Krähen darben./Und auch der Mensch hat seine liebe Not. /Die leeren Felder sehnen sich nach Garben./Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben./Und wär so gerne gelb und blau und rot.

Überhaupt: Einkaufen. Ich bin so ein täglicher Einkäufer und Spontan-Kocher. Pläne liegen mir nicht, wenn es um’s Essen geht. Natürlich schaue ich häufig erstmal in meine Regale, das Gemüsefach, den Kühlschrank, bevor ich mir überlege, was es zu essen gibt. Aber ebenso häufig gehe ich los und kaufe ein, worauf ich gerade Lust und Appetit habe. Ende vom Lied: Es bleiben einfach zu häufig Reste übrig. Deshalb mein Vorsatz 2016: Klüger, rücksichtsvoller einkaufen, weniger wegwerfen, besser planen.

Silvester hörte man’s auf allen Sendern,/dass sich auch unterm Himmel manches ändern/und, außer uns, viel besser werden soll.

Machen wir uns also an die „Reste“ von den Feiertagen. Vielleicht hast Du auch noch etwas Lachs übrig oder einen anderen Fisch? Vielleicht weißt Du nicht wohin mit dem angebrochenen Glas Kapern oder dem schon etwas schlappen Stengel Dill, der da im Wasserglas steht? Und vermutlich hast Du so wie ich immer, aber auch wirklich IMMER eine angeschnittene Salatgurke im Gemüsefach? (Wo kommen die immer her?). Dann kann ich Dir nur die köstlichen Lachs-Fritters nach Nigel Slater empfehlen, der überhaupt der König der einfachen Küche ist und dessen Küchentagebuch ich quasi ständig in den Fingern habe.

Lachsfritters

Diese kleinen, herzhaften Häppchen kannst Du natürlich auch zum Aperitif reichen oder als Beilage zu einem Salat. Wir haben uns einfach auf die Fritters gestürzt und dazu einen leichten Gurkensalat gemacht.

Zutaten für 2 Personen als Hauptmahlzeit:

300 gr Lachsteak, fein gewürfelt (ohne Haut, Gräten notfalls mit der Pinzette entfernen)

2 Männerhände voll grober Semmelbrösel

2 EL fein gehackter Dill

Butter zum Braten

Salz

weißer Pfeffer

(Im Original kommen noch 2 TL Kapern an die Küchlein. Die haben wir aber weggelassen, weil der bEdW kein Fan von ihnen ist. Alternativ passt auch eine sehr fein gehackte Gewürzgurke dazu.)

Zubehör: Schüssel, beschichtete Pfanne

Zubereitungszeit: 20 Minuten

So geht’s:

Lachwürfelchen mit den Semmelbröseln in der Schüssel vermischen. Dill und etwas Salz sowie Pfeffern hinzugeben und alles gut mit den Händen mischen.

Butter in der Pfanne erhitzen, so dass der Boden nur leicht gebuttert ist, aber das Fett nicht in der Pfanne steht!

Aus der Lachsmasse kleine Bällchen formen und flach drücken – so groß wie eine gängige Frikadelle. Wenn Du die Fritters zum Aperitif reichst, mach‘ sie etwas kleiner.

In die leicht brutzelnde Butter die Fritters hineinlegen und etwa zwei Minuten braten. Wenden und von der anderen Seite ebenfalls 2-3 Minuten braten.

Zusammen mit dem Gurkensalat servieren und möglichst frisch aus der Pfanne genießen.

Du kannst die Küchlein auch am nächsten Tag kalt in der Mittagspause genießen oder noch mal in der Pfanne vorsichtig erwärmen. Frisch haben sie uns aber am besten geschmeckt!

Dazu passt ein Glas gut gekühler Chardonnay oder Auxerrois.

Und welche Vorsätze hast Du?

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege./Und ist doch hunderttausend Jahre alt./Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege?/Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege./Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.

Guten Appetit!

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